Gallo – Römische Siedlungsreste
Am Süd-Westrand des Dorfes wurden 1964 im Anschluss an Straßenbauarbeiten Mauer – und Fußbodenreste eines etwa 2,50 mal 5,00 m großen Gebäudes freigelegt, dessen Grundmauern etwa 0,70 m hoch und 0,65 m stark waren. Diese trugen offenbar einen leichten Aufbau aus einer Holzkonstruktion. Der Lehmboden des Hauses war verdichtet und stellenweise durch starke Hitzeeinwirkung „verziegelt“, wobei die Art und Weise eher auf eine planmäßige Feuereinwirkung hindeuteten als auf eine Brandkatastrophe, denn die Umfassungsmauern zeigten keine Einwirkungen eines Brandes.
Es ist also zu vermuten, dass es sich um eine Werkstatt, vielleicht eine Schmiede oder eine Einrichtung zur Eisengewinnung handelte. Teilweise war der Fußboden auch mit regelmäßigen Grauwacke- und Quarzitplatten belegt. Tonscherben, die im Bauschutt gefunden wurden, ließen eine Datierung ins 2./3. Jahrhundert zu. Weitere Reste römischer Bebauung fanden sich bisher nicht.
Quelle: Sage, W., Spuren römischer Besiedlung in Kesternich, Eremit am Hohen Venn, Jg. 37, 1965, S. 80 – 82